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Hier Texte & Gschichtln ohne scheinbaren Zusammenhang, ohne Anspruch auf Wahrheit und ausschliesslich der Unterhaltung dienend. Sämtliche handelnden Personen sind frei erfunden.

Den Anfang macht ein Gschichtl aus der Zeit des frühen Vogls. In dieser Episode aus dem Jahr 1982 machen Schoolbuddy Robert Fecko (spr.: Fetzko) und Roli erste Gehversuche in der Welt de l’amour...

Pommes & Pornos         (Oder: Wir wollten doch nur Fritten, warum brennt das ganze Viertel?)

 

Die anhaltende sexuelle Flaute ließ uns kreativ werden. Da Feckos Mama vor Weihnachten rund um die Uhr in ihrem Bügel & Nähservice am Hannovermarkt schuftete, stand die Gemeindebauwohnung in der Engerthstraße fahrlässig sturmfrei zur Verfügung und sollte uns als Liebesnest für eine wilde ausschweifende Orgie dienen.

Am Wochenende zuvor lernten wir im Atrium beim 5 Uhr Tee die zwei blassen Gruftie / New Romantic -Schönheiten Angie & Chantal, kennen, deren Telefonnummern unsere Fantasie die ganze Woche auf trab hielten. 

Am Samstag nach der Schule begannen wir mit den Vorbereitungen. Wir bauten im mütterlichen Schlafzimmer den alten Super 8 Projektor vom Fecko Onkel samt kleiner Leinwand auf, zogen die Vorhänge zu und schufen mit Grabkerzen, Lava Lampen, Cola-Rot, Bier und einem raffiniert zusammengestellten Mix Tape (Spandau Ballet, Siouxie & the Banshees, A Flock of Seagulls..) ein in unser Augen unwiderstehliches Ambiente für sexuell aufgeladene Teenager Träume.

Der Plan war folgender: Wir locken die beiden höheren Töchter aus Döbling unter dem Vorwand eines „Filmabends“ in den 20. Hieb, dann werfen wir ein paar „Antn“ (Antidepressiva auf Amphetaminbasis) ein, saufen Bier & Cola Rot, lassen die Ost Pornos und Schmuddelfilmchen des Fecko Onkels über die Leinwand flimmern, der Rest ergibt sich…

Der Abend beginnt schleppend. Der Super 8 Sex kommt nicht gut an, ausserdem wollen die Filmrollen alle 2 Minuten gewechselt werden, was ein erheblicher Prickkiller ist. Immerhin findet unser Mix Tape Anerkennung, aber statt der „Antn“, rauchen wir einen von den Mädchen mitgebrachten „Spliff“ unbekannter Herkunft. Von da an geht es in die richtige Richtung, also Schmuserei, Grabscherei, Hände überall, Jugend forscht..

Mit einer ziemlichen Pelzgoschen aber „in the mood“ wird Zungenakrobatik nah am Zäpfchenauslöser zelebriert. Gleichzeitig wächst, nicht ganz überraschend, ein gewisser Gusto auf Süßkram und/oder fettem Junk Food. Der Vierer-Ziagl kann warten.

Freund Fecko macht einen auf jugendlicher Held, löst sich aus dem Infight und wirft eine Packung Tiefkühl Pommes in die Fissler Pfanne. 

Meine nächste Erinnerung ist, daß mich mein eingerauchter Hawara panisch von dem Mädel zerrt und in der Küche akuter Handlungsbedarf besteht. Starke Rauchentwicklung in der gesamten Wohnung, das Öl in der Pfanne brennt lichterloh. Ich richte instinktiv sofort den Wasserhahn auf die verkohlten Fritten dreh den Hahn auf und… 

FEURIO! STICHFLAMME! - BISTDUDEPPERT - verkokelte Lider, versengte Haare, Augenbrauen - Der 70er Jahre PVC Vorhang geht in Flammen auf, totale Feuersbrunst in der Resopalküche. 

Der kleine Zimmerbrand bleibt nicht unbemerkt. Innerhalb von Minuten ist der gesamte Sozialbau auf den Füßen und im Hof hallen Ahs und Ohhs, Wortfetzen, Geschrei. Der Feckomamamantel als Löschdecke, Tatütata, Sirenen, Lärm im Stiegenhaus - Feckomama kommt -warum auch immer- noch vor der Feuerwehr durch die Wohnungstüre gestürmt. Die frische Sauerstoffzufuhr durch das öffnen facht das Feuer erneut an, schwooooschh -Löschschaum, rote Helme, 2 Helden in Unterhosen, Angie & Chantal vertschüssen sich, Polizeikappln, Kopfschütteln, Unterschriften, Watschen… 

 

Tja, was lernen wir daraus? Die Gute Frage - alle Antworten im Hamburger Abendblatt schreibt dazu folgendes: Ab etwa 300 Grad entzündet sich Öl. Gibt man dann Wasser hinzu, kann sogar eine gefährliche Stichflamme entstehen, weil das Öl dann fein verteilt durch die Luft gewirbelt mit Sauerstoff reagiert und sofort verbrennt.

 

Lernen, lernen, lernen…

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